Eisenach


Wartburg

 

 

 

Die Wartburg ist eine Burg bei Eisenach, im Nordwestlichen Thüringer Wald in Thüringen. Ihr Name ist wahrscheinlich von Warte, also Wach(t)-, Wächterburg abgeleitet. Der Burgberg weist mit 411 m ü. NHN noch einmal eine Höhe auf, wie der etwa 3 km südlich gelegene Kamm des Thüringer Waldes mit dem Rennsteig.




Bedeutung der Wartburg im Mittelalter

Laut Überlieferung wurde die Wartburg 1067 als einfache grenzfeste gegründet. In ihrem Ausbau, in der Einrichtung des Hausklosters Reinhardsbrunn sowie in Bau und Erwerb weitererBurgen spiegelte sich der kometenhafte Aufstieg der Dynastie wieder. Mit der um 1130 von Kaiser Lothar III. verliehenen Thüringer Landgrafenwürde hatten sich die Ludowinger, wie die Geschichtsschreibung sie nannte, gegen den konkurrierenden Adel durchgesetzt. Ihr Streubesitz durchzog die Reichsmitte zwischen Lahn und Saale, die zentral gelegene Wartburg wurde zum bevorzugten Aufenthaltsort. Als Landgraf Ludwig II. durch seine Ehe mit Jutta von Schwaben zum Schwager des zukünftigen Kaisers Friedrich Barbarossa geworden war, schlug sich dies sichtbar im reichsfürstlichen Selbstverständnis der Ludowinger nieder, öffnete ihnen das Tor zum europäischen Hochadel und beförderte auch ihr Interesse an Kunst und Kultur. Um 1200 zur der Musenhof Hermans I. die namhaftesten Dichter der Zeit an.


Speisesaal

Zentral gelegen dürfte der Raum wohl Mittelpunkt des fürstlichen Familienlebens gewesen sein. Seine eieherne Deckenbalken, heute ohne  tragende Funktion, halfen den Palas zu datieren: das dendrochronologisch ermittelte Fälldatum der Bäume lag um 1160. In der Farbfassung liess sich die Denkmalpflege von zeitgenössischen Raumbildern leiten. Die heutige Ausstattung erinnert an den privaten Gebrauch des gesamten Palaserdgeschosses auch im 19. Jahrhundert und gewährt einen Einblick in die Sammlung der Wartburg.


Elisabethkemenate

Dieser Raum, früher „Fräulein-Elisabeth-Camin-Stuben“ genannt, war sehr wahrscheinlich das mittelalterliche Frauengemach der Wartburg. Das große Glasmosaik an den Wänden stellt wichtige Ereignisse aus dem Leben der heiligen Elisabeth dar.


Kapelle

Die um 1270 in den Palas eingebaute Kapelle zeigt noch Fragmente der ursprünglichen Wandmalereien. Auch heute wird dieser Raum noch für Gottesdienste genutzt.


Elisabethgalerie

Die Elisabethgalerie stellt den Lebensweg der heiligen Elisabeth und die Sieben Werke der Barmherzigkeit dar. Erschaffen wurden die Fresken von Moritz von Schwind 1854/55.


Sängersaal Der „kleine“ Festsaal

 

Im Andenken an den mittelalterlichen Musenhof Landgraf Hermanns I. und den sagenhaften Sängerkrieg wurde dieser Saal im 19. Jahrhundert prunkvoll ausgestaltet. Moritz von Schwind schuf 1855 hier sein berühmtes Fresko vom Sängerkrieg.


Drache an der Sängerlaube

Der Wächter an der Treppe

Etwas versteckt im Sängersaal der Wartburg lauert, wie zum Sprung bereit, ein ganz besonderer Wächter an der Innentreppe zum Erdgeschoss des Palas: ein Drache. Seit 1852 schon wacht er an dieser Treppe.


Landgrafenzimmer

Platz für Sagen und Legenden

Der von Moritz von Schwind geschaffene Bilderzyklus im Landgrafenzimmer beruht auf Sagen, die der Märchendichter Ludwig Bechstein veröffentlicht hat. Zu sehen sind legendäre Taten und Ereignisse aus der Geschichte der Thüringer Landgrafen.


Festsaal

Größter und prachtvollster Raum des Palas

Erscheinungsbild und Akustik machen den Festsaal zu einem der bekanntesten Konzert- und Veranstaltungssäle Thüringens. Sein heutiges Aussehen verdankt er der historistischen Erneuerung der Wartburg im 19. Jahrhundert.






Luther Bibliothek


Lutherstube

Wohnort Martin Luthers während seines Wartburgaufenthalts

Luther bewohnte diese Stube mit einer angegliederten Schlafkammer während seines Wartburgaufenthalts 1521/22. Noch im 16. Jahrhundert wurde der Raum zum Pilgerziel; bis heute ist er ein wichtiger Erinnerungsort für Gläubige aus aller Welt.


Museum

Die ehemaligen Wohnräume von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach und seiner Gemahlin Sophie in der Neuen Kemenate wurden in den 1950er Jahren umgebaut. Hier entstanden unter anderem Museumsräume, in denen heute die Kunstsammlung der Wartburg präsentiert wird.